Zum ersten Mal richtete der Kegelverein Hansa Stralsund auf der Bundeskegelbahn an der Kupfermühle mit den
28. Deutschen Meisterschaften der Behinderten im Sportkegeln auf Bohlebahnen eine Großveranstaltung aus.
"Das war noch einmal eine ganze Nummer größer als der Bundespokal letztes Jahr", sagte Organisator und Teilnehmer Joachim Rasch. "Doch nun macht sich die akribische Vorbereitung des letzten Jahres bezahlt. Von allen Teilnehmern und vom Veranstalter, dem Deutschen Behinderten Sportverband, gab es positive Resonanz für die Organisation und Durchführung der Meisterschaften."
Und das war noch nicht alles. Joachim Rasch setzte sich in seiner Wettkampfklasse die Krone auf und kürte seine sportliche Vorbereitung mit dem Deutschen Meistertitel. "Ich war anfangs skeptisch, ob ich siegreich sein kann", berichtete Rasch, "denn bereits in den Vorjahren starteten meine engsten Verfolger nach mir und konnten vorher schauen, wie die Bahn läuft. Diesmal musste ich wieder vor ihnen ran. Doch ich war mit den gespielten 750 Holz zufrieden, immerhin standen nur eine Fünf und sechs Sechser auf dem Ergebniszettel." Dies beeindruckte auch die Gegner. So konnte Rasch den Heimvorteil (er spielte auf den bekannten Bundesligabahnen) nutzen. Es waren immerhin 21 Holz, die ihn vom zweitplatzierten Oliver Peitz vom Spandauer SVK trennten. Dritter wurde Werner Druschke vom RBSG Lübeck.
Im Mannschaftswettbewerb für Sehbehinderte am Samstag lief es für die Kegler der Spielgemeinschaft Greifswald/Stralsund nicht optimal. Die "4 S" in Person von Wilfried Schubert, Bernd Schneider, Ingo Schumacher und Wolfgang Schießmann begannen nervös. Schubert startete und blieb mit 607 Holz hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Da halfen auch die Tipps vom frischgebackenen Deutschen Meister Rasch nichts. Schneider legte mit 634 zwar eine Schippe drauf, aber auch Schumacher (602) und Schießmann (678) schafften mit ihren Ergebnissen die Aufholjagd nicht. Sie belegten am Ende Platz Fünf. Doch trotzdem blieb der Titel in Mecklenburg Vorpommern. Mit knappen zwei Holz Vorsprung bestiegen die Kegler von Einheit Güstrow das oberste Podest. Zweiter wurde der MSV 90 Magdeburg I vor Blau-Weiß Neukloster.
Wilfried Schubert wollte die enttäuschende Vorstellung im Mannschaftswettbewerb nicht auf sich sitzen lassen und griff im Einzel am Sonntag noch einmal an. Aber auch hier begann er anfangs etwas nervös, der Druck bei Deutschen Meisterschaften auf der Heimbahn ist schon enorm. Doch er rappelte sich auf und gewann hinter Peter Tränkler (Magdeburg) und Jochen Bock (Rostock) die Bronzemedaille. Das gleiche Edelmetall sicherte sich bereits vorher mit persönlicher Bestleistung Bernd Schneider in seiner Wettkampfklasse. Er musste sich lediglich Rolf-Dieter Küster (Güstrow) und Hans Paulsen (Wilhelmshaven) geschlagen geben.
So gingen nach drei spannenden und erfolgreichen Wettkampftagen die 28. Deutschen Meisterschaften in Stralsund zu Ende. Das Organisationskomitee dankte zum Schluss noch einmal den vielen Unterstützern, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben.
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